Kollaboration
LYDIA HAMANN & KAJ OSTEROTH
Wir sind ein feministisches Künstlerinnenkollektiv und arbeiten seit 2007 zusammen. Mit unterschiedlichen Medien (u.A. Performance und Skulptur), vor allem aber mit Hilfe der Malerei bewegen wir uns in einem ständigen Prozess der Auslotung von figurativen Bezügen, feministisch relevanten Dynamiken und interkulturellen Reibungsflächen. Dabei betrachten wir das gemeinsame Malen auch als performativen Akt, mit dem wir stereotype Zuschreibungen in der Kunst aufgreifen und erwünschte Brüche sichtbar werden lassen. Unsere Strategie ist es, feministische Malerei als Dialogform einzusetzen.
Uns interessiert also nicht allein der Formalismus im Bild sondern noch mehr die konzeptionelle Dynamik und Haltung, welche uns selbst durch diese Arbeit als zusammen wirkende Künstlerinnen erfasst und die in unserem Freundeskreis, sowie im Dialog mit Gesellschaft und Öffentlichkeit zum Ausdruck kommt. Unsere Figuren sind von uns ermächtigte Darsteller_innen, ausgestattet mit einer Portion Trotz, Beharrlichkeit und dem Wunsch nach Selbstbehauptung.
Wir erforschen in unserer Malerei Spielräume kollektiver Produktion, experimentieren mit Ansätzen aus der queer-feministischen Theorie und den Cultural Studies und produzieren kritisches Wissen und Widerstände. Das kollektive Malen ist für uns gleichzeitig künstlerische Praxis und radikale Geste, die eine dezidierte Auseinandersetzung mit unserer Rolle als Künstlerinnen einfordert. Die Thematisierung von Freund_innenschaft als eine Möglichkeit sogenannter „Care Arbeit“ hat sowohl als Bildgegenstand als auch in direkter Aushandlung einen bedeutenden Raum in unserer Zusammenarbeit.


